
Liegt es an Corona? Dem milden Wetter? Dem gewachsenen Umweltbewusstsein? Oder einfach nur an der Liebe zum Fahrrad?
Im April 2020 haben die Menschen in Deutschland jedenfalls zum ersten Mal überhaupt bei der Online-Suchmaschine Google häufiger den Suchbeggiff „Fahrrad“ eingetippt als „Auto“. Die Anfragen seit 2015 zeigen zwar, dass im Frühjahr tendenziell öfter nach Bikes gegoogelt wird, noch nie lag der Wert aber über dem des Autos.
Das belegt eine Aufschlüsselung bei Google-Trends. Demnach lagen die Höhepunkte am 26. April, als der Maximalwert auf einer Skala von 0 (für den Begriff lagen nicht genügend Daten vor) bis 100 (höchste Beliebtheit) erreicht wurde, und am 19. April (98). Auch am Osterwochenende vom 10. bis 13. April wurde häufiger nach „Fahrrad“ als nach „Auto“ gesucht.
Unterschiede zwischen Ost und West
Das größte Interesse in größeren Städten hatten der Statistik zufolge im Durchschnitt die Menschen in Dresden und Leipzig. Die häufigste Suchanfrage nach dem Auto tippten hingegen Personen in Duisburg, Münster und Bonn in die Suchleiste.
Und offenbar herrschte bei den Fahrrad-Begeisterten ein großes Interesse an einem Neukauf. Denn die Suchen mit den meisten Anfragen waren die nach dem Onlinehändler „XXL Fahrrad“ sowie die Begriffe „Fahrrad kaufen„. Dies mag sicher daran liegen, dass in 3 Bundesländern die Fahrradläden auch während des Shutdowns noch geöffnet haben durften.
Auch Fahrradgeschäfte vermelden höhere Anfrage
Diese Tendenzen decken sich mit den Wahrnehmungen im Handel, mehrere Verkäufer hatten in den vergangenen Wochen von größerem Umsatz gesprochen. „Wir sind jetzt so sehr belastet, dass wir abends todmüde in die Betten fallen und morgens trotzdem gleich wieder in den Hamsterkäfig steigen“, sagte Georg Honkomp, der Chef der Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft (ZEG), in der Süddeutschen Zeitung: „Unsere Fahrräder und vor allem die E-Bikes haben scheinbar das Toilettenpapier als Produkt der Begierde abgelöst.“