An diesen 5 kostenfreien Apps für Radfahrer kommt kein Cyclingfan vorbei

Carsten Hinrichs
- Seit über 10 Jahren teste ich Fahrräder & Zubehör auf Herz und Nieren.
Fahrrad Apps

Wer heutzutage mit dem Fahrrad unterwegs ist, kommt an technischen Gadgets nicht vorbei. Egal, ob als Alltagsradler, der auf der Suche nach der besten Strecke von A nach B ist, oder Radsportler, der seine umfangreichen Zahlen gern festhalten und den Trainingsprozess dokumentieren will.

Eines haben alle Apps, die wir 2024 vorstellen, gemeinsam: Sie leben von der Community. So werden die meisten der Routen von den Usern selbst erstellt und hochgeladen. Beschreibungen im Feed der User helfen anderen Radfahrern, die Strecke einzuschätzen. Bewertungen und Kommentare unterstützen dabei herauszufinden, ob die Route für die nächste Tour passend ist.

Wir haben hier fünf kostenfreie Apps zusammengestellt, die das Radfahren auf die eine oder andere Art erleichtern und neben der Funktionalität auch Spaß bringen sollen.
Die meisten Apps sind auch in einer kostenpflichtigen Version erhältlich.

Komoot – Der zuverlässige Routenplaner für alle, die Strecke machen wollen.

Wer unterwegs mit dem Fahrrad navigieren möchte, findet mit Komoot einen zuverlässigen Partner. Die Community-App ist nicht nur Routenplaner, sondern auch ein soziales Netzwerk für Outdoor-Aktivitäten. Mit der App können Touren zuvor am Rechner geplant und vorgegebene Routen auch individuell angepasst werden. Es ist möglich, die per OpenStreetMap erstellten Strecken zu nutzen oder aber die von anderen Usern gefahrenen Touren nachzufahren. Jede eigene Tour kann per Upload auch im eigenen Komoot-Profil privat oder öffentlich angezeigt werden. Hier können Bilder hochgeladen, Beschreibungen hinzugefügt und Kommentare oder „Likes“ empfangen werden.

Die GPX-Daten lassen sich direkt auf die entsprechenden Fahrrad-Navis übertragen oder aber mittels Smartphone und einer passenden Halterung am Lenker direkt in der App anzeigen. Wer Komoot direkt über das Handy nutzt, bekommt in der Premium-Version sogar eine Sprachausgabe.

Dank GPS werden alle wichtigen Informationen zur Strecke ausgegeben. So gibt es neben dem Höhenprofil, der Distanz und Geschwindigkeit auch eine prozentuale Darstellung der Wegbeschaffenheit, unfahrbare Sektionen werden erwähnt und die erwartete Dauer der Tour wird berechnet. Neben den verschiedenen Aktivitäten wie Laufen, Wandern und Radfahren, kann letzteres in der Suche auch spezifiziert werden. Auch E-Bikes sind als Vorauswahl möglich, um passende Routen zu erhalten.

Die kostenfreie App ist erhältlich für Android und iOS. Die Nutzung von Kartenmaterial für eine Region ist kostenfrei. Wer mehr Regionen benötigt oder Mehrtagestouren durchplanen möchte, zahlt diese Extras (ab 3,99€/Region). In der kostenpflichtigen Premium-Version (59,99€) sind zudem die Offline-Nutzung, Wetterdaten, Livetracking, Sprachnavigation sowie wöchentlich aktualisierte 3D-Karten enthalten.

Strava – If it’s not on Strava, it didn’t happen.

Strava ist ein soziales Netzwerk für Ausdauerathleten und gerade unter Radfahrern sehr weit verbreitet. „If it’s not on Strava, it didn’t happen.“ ist ein sehr bekannter Satz, den vermutlich jeder sportlich ambitionierte Radfahrer schonmal gehört hat. Die App zeichnet Ausdaueraktivitäten wie zum Beispiel Radfahren, Schwimmen, Laufen und Wandern auf und lädt diese Touren anschließend in den eigenen Feed privat oder öffentlich hoch. Der Community Charakter steht auch hier im Fokus und die User können kommentieren und „Kudos“ geben, um die Tour zu bewerten. Ebenso kann man Fotos hochladen und Beschreibungen hinzufügen.

Screenshot App Strava - Tag 1 Etappe 1Dabei zeichnet Strava detailliert Parameter auf, mit welchen sich das Training bzw. die Ausfahrt sehr präzise analysieren lassen. So kann man die Entwicklung der eigenen Leistung verfolgen, sich aber auch mit anderen Fahrern auf der gleichen Strecke messen. Die App spielt hier auch bewusst mit dem Motivationsbooster „Gamification“ und lobt für ausgewiesene Segmente auf den Strecken Belohnungen in Form von Platzierungen und Icons im Profil aus. Hier kann man auch die schnellsten Zeiten auf diesem Segment sehen, sowie die platzierten Fahrer.

Strava lässt sich sowohl für die Tourenplanung, als auch für die Tour selbst (direkt in Strava auf dem Smartphone oder auf einem kompatiblen Device) und im Nachhinein für die Analyse bzw. die Darstellung der Route nutzen. Wer sportlich unterwegs ist, der kann die Strava-Daten als GPX-Datei auch mit entsprechend anderen Apps abgleichen und Nutzen aus den erhobenen Daten ziehen (z. B. Trainingpeaks, Garmin).

Die, übrigens auch bei Profis sehr beliebte, Ausdauersport-App ist in der Basisversion kostenfrei und bietet mit einem Abo-Modell weitere Funktionen (ab 10,99€/Monat). Strava ist verfügbar für Android und iOS.

AllTrails – Für alle, die gern Outdoor unterwegs sind.

Die Outdoor-Plattform lebt vom Community-Gedanken und ist für viele verschiedene Aktivitäten nutzbar. Mehr als 400.000 Trails können hier laut Hersteller unter verschiedenen Aspekten angezeigt werden. Detaillierte Informationen erleichtern die Planung, und Bewertungen durch User ergänzen nützliches Wissen für die nächste Tour. Die App lässt sich zur Navigation nutzen und greift dazu auf verschiedenste Kartenmaterialien zurück.

Wer sich verirrt, wird in der Bezahl-Version mittels eines Alarms wieder auf den richtigen Track verwiesen. Auch Sicherheitsfeatures sind im Upgrade der App enthalten und sichern unterwegs den Kontakt zu ausgewählten Personen.

AllTrails arbeitet ebenso mit anderen Apps zusammen und überträgt die entsprechenden Daten, zum Beispiel an die Apple Health App. Die Tracking-App ist auch offline und mit GPS nutzbar, auch wenn man in entlegenen Gebieten unterwegs ist.

Wer eine passende Route sucht, der kann sich direkt vom eigenen Standort aus eine passende Tour anzeigen lassen. Apropos passend: Viele Details lassen sich für die Suche einstellen und exakte Tracks für die jeweiligen Vorlieben finden – das kann zum Beispiel für Anfänger oder für Familien mit Kindern interessant sein.

Auch diese App gibt es kostenfrei für Android und iOS, aber auch in einer Bezahlversion (19,99€/Jahr). Letztere ist werbefrei und laut AllTrails wird ein Teil des Geldes an „1% for the Planet“ gespendet.

Garmin Connect – Der unermüdliche Zahlen-Hub für alle Sportler mit Garmin-Devices.

Die Fitness-App für Garmin Devices liefert alle Zahlen und Routen für Sportler. Sowohl Touren können mit der App und Garmin Express am Rechner geplant als auch Aktivitäten aufgezeichnet werden. Dabei lässt sich die App sowohl auf dem Smartphone als auch auf den entsprechenden Devices, wie einem Fahrrad-Navi oder einer Smartwatch von Garmin verwenden.

In der Vorbereitung lassen sich Strecken übersichtlich am Rechner planen und GPX-Dateien verarbeiten. Die Navigation mit Abbiegehinweisen ist bei Garmin mit inbegriffen. Auch mit anderen Apps, wie z. B. Komoot, ist die Garmin App kompatibel und kann auf die geplanten Strecken zugreifen. Diese können dann wiederum auf das Navigationsgerät übertragen werden.

Die App liefert nicht nur das Profil der jeweiligen Strecken, sondern auch Statistiken, u. a. auch rund um die Gesundheit des Fahrers. So können verschiedene Parameter eingegeben und berücksichtigt werden. Die App ist mit zahlreichen weiteren Apps kompatibel und tauscht Daten auf Wunsch automatisch in beide Richtungen aus. So zum Beispiel mit Komoot, Strava und Trainingpeaks. Auch die Health Daten der App in iOS können hier verwendet werden. In der App selbst ist es möglich, Trainingspläne auszuwählen oder hochzuladen und nach Vorgabe zu trainieren.

Die Garmin Connect-App ist kostenfrei und sowohl für Android als auch iOS verfügbar. Sie lässt sich als App auf dem Smartphone oder auf den entsprechenden Devices nutzen. Wer Routen detailliert planen will, verwendet auf dem Rechner Garmin Express.

Bikemap – Strecken und Servicepoints, speziell für Radfahrer

Die App „Bikemap“ bezeichnet sich selbst als das beste Fahrradnavi mit 13 Mio. Fahrradrouten in mehr als 190 Ländern. Mit der App können Routen geplant, aufgezeichnet und unterwegs navigiert werden. Die Routen sind von Nutzern generiert und somit immer auf dem aktuellsten Stand. Auch hier können Touren kommentiert und bewertet werden. Wichtige Details werden für die Streckenplanung angegeben. So zum Beispiel das Höhenprofil und die voraussichtliche Dauer, sowie der passende Typ des Fahrrads. Auch das Routing-Profil kann festgelegt werden, um dem Rad und dem eigenen Fahrstil zu entsprechen.

Auch ohne Netzabdeckung ist man mit „Bikemap“ sicher offline unterwegs und die POIs (Points of Interests) sind für Radfahrer besonders interessant. Hierbei handelt es sich um ein Feature, das wichtige Punkte wie Fahrradwerkstätten, Fahrradstellplätze oder technische Fahrradstationen anzeigt. Diese POIs werden regelmäßig aktualisiert.

Die App kann direkt am Smartphone oder mit der Apple Watch verwendet werden. Für die Apple Watch ist die App optimiert und funktioniert sogar dann, wenn das Smartphone gerade nicht greifbar ist.

Bike-Map ist in der Basisversion kostenfrei, bietet aber auch eine Premiumversion an (30€/Jahr, 79€/lifetime).

Fazit zu den Fahrrad-Apps

Bei den Radfahr-Apps ist sicher für jeden etwas dabei. Letztlich kommt es sehr darauf an, welchen Nutzen diese bringen soll. Viele Apps haben deutlich mehr Funktionen als für den einzelnen Radfahrer möglicherweise notwendig sind. Daher sollte man sich vor der Installation überlegen, ob man zum Beispiel eher ein Navigationsgerät sucht oder eine Fitness-App, eine Anwendung auf dem Smartphone oder auf einem (dazu passenden) Device wie ein Fahrrad-Navi oder eine Smartwatch.

Gut zu wissen: Das Zusammenspiel verschiedener Apps macht es dem Radfahrer immer einfacher, das Beste aus den Anwendungen rauszuholen und nahezu „plug & play“ Daten aufzuzeichnen, um diese effizient zu nutzen. Damit man aufgezeigte Routen auch während der Fahrt sehen kann, sollte man das Handy in einer entsprechenden Fahrrad Handyhalterung befestigen.

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Preisangaben gelten zum Zeitpunkt der Recherche 02/2024.

Carsten HinrichsIch bin , der Gründer des Fahrradmagazins. Meine Leidenschaft für das Radfahren begann in der Kindheit, in der Werkstatt meines Großvaters, dem Zweiradmechaniker meines Vertrauens. Nach einer gesundheitlichen Herausforderung wurde das Radfahren für mich nicht nur ein Weg zur Genesung, sondern auch eine Inspirationsquelle für authentische, praxisnahe Testberichte und Ratgeber, die ich seit mehr als 10 Jahren im Fahrradmagazin teile.
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