
Radsport-Fans müssen in diesen Tagen besonders tapfer sein – denn ein Rennen nach dem anderen fällt aktuell der Corona-Krise zum Opfer. Zwar ist die Absage der Tour de France, dem bedeutendsten Rennen der Szene, noch immer nicht beschlossen. Die Zeichen aber verdichten sich, dass dies in den kommenden Tagen geschieht und die dreiwöchige Rundfahrt zumindest verschoben wird.
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Tour de Suisse fällt aus
Am Freitag verkündeten die Organisatoren der Tour de Suisse nämlich, dass ihre Rundfahrt gestrichen wird. „Die Tour de Suisse verzichtet zudem auf eine Verschiebung innerhalb des Kalenderjahres 2020, da dies logistisch und finanziell nicht umsetzbar ist“, hieß es in der Mitteilung der Tour-Organisatoren. „Wir sind aber überzeugt, dass dies die bestmögliche Lösung ist, um für alle Teilnehmer, Fans und Partner Klarheit und Planungssicherheit zu schaffen“, sagte Co-Geschäftsführer Olivier Senn.
Ähnlich sahen es auch die Organisatoren des Criterium du Dauphine in Frankreich, die am Mittwoch ihre notwendige Absage verkündet hatten. Mit Blick auf die Tour de France sind beide Absagen möglicherweise ein Fingerzeig, da die Rundfahrten von zahlreichen Spitzenfahrern üblicherweise als Vorbereitung genutzt werden.
Tour de France nur Mit Zuschauern
Ganz sicher ist immerhin, dass die Tour nur ausgetragen wird, wenn auch Zuschauer dabei sein und die Radprofis auf legendäre Gipfel wie den Tourmalet oder L’Alpe d’Huez schreien können. „Die Tour wird nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden“, sagte Tour-Organisator Christian Prudhomme in einem Interview mit dem Portal Sports Auvergne. Und weiter: „Ich wünsche mir, dass die Tour de France diesen Sommer stattfindet. Wenn sie nämlich nicht stattfindet, würde dies bedeuten, dass sich das Land in einer katastrophalen Situation befindet.“
Köln sagt Radrennen Rund um Köln ab
So katastrophal wie in Frankreich schaut die Corona-Situation in Deutschland derzeit nicht aus, aber auch hier wurde am Freitag von der Austragung eines prestigeträchtigen Rennens abgesehen. Die 104. Auflage des traditionellen Radrennens Rund um Köln fällt aus, „wir halten angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen und im Sinne eines solidarischen Miteinanders diesen Schritt für absolut notwendig“, hieß es in einer Stellungnahme der Veranstalter.
Besonders bitter ist diese Absage, weil im Rahmenprogramm auch Freizeit-Radler in den Genuss des einmaligen Feelings gekommen wären. Die beiden Jedermann-Rennen über 70 und 125 Kilometer sind seit jeher bei allen Radsportler beliebt, die keine Profis sind.